Musée Nissim de Camondo
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Das Pariser
Museum Nissim de Camondo liegt am Rand des Monceau Parks, im 8. Arrondissement.
Es ist in einem Wohnhaus aus dem 20. Jh., das einst der Familie Camondo
zugehörte, untergebracht. Im Museum wird heutzutage die ehemalige familiäre
Privatsammlung, die vor allem aus französischen Möbeln des 18. Jh. besteht,
ausgestellt.
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Dieses elegante
Haus in Paris ist 1911 vom Bankier Graf Moïse de Camondo bauen lassen worden.
Anfang 1900 entschied er sich dafür, seine damalige Wohnung am Monceau Park
niederreißen und
in solcher Weise aufbauen zu lassen, dass die Kunstwerke einen festen Platz
bekamen, unbeweglich aufgrund ihrer Bestimmung. Alle Teppiche,
Schornsteinmantel, Türen, Porzellan, Gemälde, usw., die der Bankier versammelt
hatte, wurden vom Architekten in die Zeichnungen eingefügt. Schließlich
bekam der Entwurf ein Haus aus dem Anfang des 20. Jh., aber mit der
Ausstrahlung eines Schlösschens des 18. Jh., eines Petit Trianons.
Die Sammlung zeugt vom guten Geschmack des Besitzers: Moïse entscheidet sich dafür, die Sammlung seinem Sohn Nissim hinterzulassen. Der hatte Zukunftsaussichten, von denen andere junge Männer in seinem Alter nur träumen konnten. Das Schicksal schlug aber zu, als der Erste Weltkrieg entflammte. Nissim zieht an die Front, erst als Soldat; später entscheidet er sich für die Luftwaffe und wird Pilot. 1917 wird sein Flugzeug bei einem Luftkampf getroffen. Nissim kann gerade rechtzeitig landen, aber stirbt einige Tage später an seinen Verwundungen.
Der Vater Moïse ist trostlos. Einige Jahre später
heiratet seine Tochter Béatrice mit Léon Reinach, ebenfalls der Sohn einer
jüdischen Familie. Der Vater bleibt allein zurück und macht sein Testament.
1935 stirbt Moïse und wird das Haus mit allen Kunstwerken inbegriffen gemäß
seinem Testament ein staatliches Museum zum Gedenken an seinem Sohn, das Museum
Nissim de Camondo.
Das Haus, das in Übereinstimmung mit den Pariser
Ansichten entworfen wurde, wird momentan mit Hilfe von der Camondostiftung
restauriert. Also kann die Sammlung wieder in der Umgebung prunken, wo sie am
besten gehört. Drei Etagen sind fürs Publikum zugänglich: die Küchen im
Erdgeschoss, die formalen Salons im ersten Stock, die Privatzimmer im zweiten
Stock. Für die Liebhaber von Innenarchitektur und -Einrichtung, Kunst aus dem
18. Jh., Sèvresporzellan, besonders schöne Wandschirme, luxuriöse Betten,
Luxusartikel, usw. ist das Museum gewiss einen Besuch wert. Alles ist gut
unterhalten. Dauer eines Besuches: etwa 2 Stunden. Auf der Website kann man
auch noch eine virtuelle Tour machen. Fotografieren ist erlaubt.
Übersetzung, Laurent Neyens
Praktische Informationen
Wo? Musée Nissim de Camondo, 63, Rue de Monceau, 75008
Paris, U-Bahn: Monceau.
Wann? Von Mittwoch bis Sonntag von 10U bis 17U30
geöffnet; am Montag und Dienstag geschlossen.
Eintrittspreis: 7,5 Euro, ein Audioführer ist mit
inbegriffen. Ermäßigungen sind möglich.
Hier gibt es einige Stimmungsbilder von der
Inneneinrichtung.
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