Die St. Nikolaus-Pfarrkirche in EUPEN |
Eupen
Eupen ist eine Stadt in der Ost-Belgien Region, Provinz Lüttich (Bezirk Verviers), in der nähe
der deutschen Grenze. Die Stadt hat mehr als 19.000 Einwohner. Es ist eine
deutschsprachige Stadt und ist die Hauptstadt der Deutschsprachigen
Gemeinschaft.
Eupen besteht aus einer oberen und einer
unteren Stadt. In der Oberstadt steht die monumentale Kirche Sint-Niklaas im
historischen, malerischen Zentrum.
Die kunsthistorische St.-Nikolaus-Kirche von
Eupen ist auch für ihre besondere Architektur von Bedeutung.
Die Sint-Niklaas-Kapelle von "Oipen"
wurde 1213 erwähnt, aber im 14. und 15. Jahrhundert wurde sie durch eine gotische Kirche ersetzt.
Die heutige Kirche wurde zwischen 1720 und
1726 nach dem Entwurf des Architekten L. Mefferdatis aus Aachen erbaut und 1729
eingeweiht. Nur der Turm der Vorgängerkirche blieb erhalten, der zum rechten
Teil der Fassade des Neubaus wurde. Im 19. Jahrhundert wollten die Menschen
dieser eher einfachen Fassade eine monumentale Ansicht geben. Diese Arbeit
wurde 1897-1898 vom Architekten L. von Fisenne aus Gelsenkirchen ausgeführt.
Der malerische Platz vor der St.-Nikolaus-Kirche in Eupen |
St.-Nikolaus-Kirche in Eupen - Haupteingang |
Die St. Nikolaus-Pfarrkirche in EUPEN ist reich an
Kunstwerken und nimmt eine Sonderstellung in der kunsthistorischen Entwicklung
des Rhein- Maas-Raumes ein.
G E S C H I C H T E
Eine erste “Capella Sancti Nicolai“ in "Oipen“ wird in
einer Urkunde des Jahres 1213 in den "Annales Rodenses” erwähnt. Von
dieser Anlage stammt vermutlich der in un- regelmäßigen Bruchsteinen errichtete
Südturm. Diese erste Kapelle ist im 14. oder 15.
Jh. durch eine gotische Kirche ersetzt worden, wobei der
Süd- turm des 12. Jh. in die neue Anlage übernommen wurde. Die heutige Kirche
entstand in den Jahren 1720-1726 nach Planen des Laurenz MEFFERDATlS, Architekt
der Freien Reichsstadt Aachen. Sie wurde 1729 konsekriert. Auch er bezog den
alten Südturm in die neue Kirche ein. Obwohl zu dieser Zeit fast überall in
Europa der Barockstil in voller Blüte stand, lehnt die Kirche sich an Bauformen
der Renaissance an. Die Fassade sowie die beiden Türme wurden 1897-1898 nach
Plänen des Architekten L. von FISENNE, Gelsenkirchen ausgeführt.
A R C H I T
E K T U R
Das Gotteshaus beherrscht mit seinen Türmen das Bild
der EuPener Oberstadt. Nur das
Eingangsportal mit seiner Rahmung und das darüber befindliche Mittelfenster sind in der vor Mefferdatis
geplanten Ausführung belassen worden.
Die Kirche ist eine typische “Hallenkirche“, d.h. 3ie drei
Schiffe sind fast gleich hoch und zu einem einzigen Raumge- fütge
zusammengefaßt. Sie besitzt weder Querschiff noch Chorumgang. Dieser Bautyp
leitet den Druck der Gewölbe über Säulen und Mauerwerk ab, sodaß kein
Strebewerk erforderlich ist.
Die K irche ist aus Grauwacke errichtet. Sie hat große
Rundbo- genfenster mit Blausteinfassung. Ein spitzer Dachreiter be- krönt das
siebenseitig abschließende Chor. Das Dach ist mit Schiefer gedeckt. Im Innern
zeigt die Kirche rundbogiges Kreuzrippengewölbe, das von vierzehn schmucklosen
Rundsäulen getragen wird. Gurt- und Jochbögen sowie die Chorapsis weisen
geschmackvolle Stuckverzierunqen auf.
I N N E N A
U S S T A T T U N G
Die Kirche ist im Barockstil ausgestattet, wobei sich in den
verschiedenen Ausstattungsst3cken der Aachener und der Lütti- cher Barock
überschneiden.
Kostbares Kunstwerk ist der 1740-1744 nach Plänen des Architekten Johann Josef Couven, Aachen, entstandene Hochaltar.
Er wurde von dem Lütticher Bildhauer Hubert Hyard geschnitzt; Harmorierung und
farbige Fassung stammen von einem weiteren Lütticher Künstler : Jakob Hainaux.
Beeindruckend sind vor allem die hervorragend gearbeiteten Statuen der
Bekrönunqs- emgel, der Trinität und der HH. Nikolaus und Lambertus sowie die
reichgeschnitzte, vergoldete Tabernakelkomposition.
Kanzel St.
Nikolaus-Kirche in EUPEN
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Auch die beiden Nebenaltare (etwa 1770) sind mit reichem
Schnitzwerk ausgestattet, wobei der rechte mit einer Verkün- digungsgruppe in
der Retabelnische besondere Beachtug ver- dient. An den vier oberen Säulen,
sog. Kapellchen : barocke Statuennischen mit geschmackvollem Dekor; die Statuen
sind Arheiten des 19. Jh.
Bemerkenswert sind ferner : die 1730 aufgesteilte Kanzel,
vier Beichtstühle (17581 mit durchbrochen geschnitztem Gie- belaufsatz, die
reich dekorierte Wandvertäfelung (1758) im oberen Teil der Seitenschiffe, zwei
holzgeschnitzten 2,10 m hohe Kandelaber fum 1740), die Orgel mit
eindrucksvollem Prospekt (1760-1762) und die einheitlich ausgef0hrten Kir-
chenbänke mit den Namen alter Eupener Familien (ab 1730).
Beichtstühle im Lütticher Stil |
Detail von einem der
Beichtstühle
Lüttich-Régence-Zeit
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Beichtstühle im Lütticher Stil | Eupen |
Die an den Turmwänden und an den Säulen aufgestellten
Statuen der Apostel und Evangelisten, der Immaculata und des Tri- umphators,
alle etwa 1,80 m hoch, sind Arbeiten des Kölner Bildhauers Jeremias Geißelbrunn
(l595-l660). Sie entstanden etwa 1640 und wurden 1866 aus dem Inventar der
Minoriten- kirche in Köln erworben.
A N D E R
F A S S A D E
Vor dem Nordturm stellte man 1852 ein Missionskreuz auf,
des- sen Christuskorpus in Eisenguß dem aus dem 16. Jh. stammenden
spätgotischen Kruzifix in der Pfarrkirche zu Baelen nachemp- funden wurde.
Zu beachten ist ferner der 1767 entstandene Gitterabschluß
zur Strafe hin.
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