Polimentvergoldung auf Kreidegrund - Arbeitsschritte
Wappen von Schönborn-von Boineburg
Vergoldung Geschnitztes Familienwappen
1. Kreidegrundierung:
• Auftragen
der Leimlösche aus Hasenhautleim und Wasser,
um eine Verbindung von Holz zu Kreidegrund zu schaffen.
• Kreidegrund,
bestehend aus Wasser, Hasenhautleim, China Clay (Kaolin) und Champagnerkreide
5-7x mit elastischem Rindshaarpinsel auftragen.
• Kreidegrund,
wenn nötig schleifen oder mit Leinentüchlein und Wasser glätten.
2. Polimentierung
• Kreidegrund
mit dünnem Leimwasser bestreichen „löschen“.
• Poliment
aus Wasser (Aqua dest.), technischer Gelatine und aufbereitetem, veredeltem
Bolus (spezielle Tonerde in Weiß, Ocker, Rot und Schwarz erhältlich und mit
farbigen Pigmenten einfärbbar) anrühren und 1-2 Schichten Ocker, 1-2 Schichten
Rot mit Rindsohrenhaarpinsel auftragen.
• Die
trockene Polimentierung mit Rosshaartuch oder Polimentbürste glätten, dabei nur
mit Baumwollhandschuh anfassen.
3. Vergoldung
• Das
Blattgold ist in kleine Papierheftchen zu jeweils 25 Stück verpackt und
üblicherweise 8x8cm groß. 1 Blatt Gold ist etwa 1 Zehntausendstel Millimeter
dünn ausgeschlagen. Wir verwenden Dukatengold, (1Golddukat = alte Münze, zu
Blattgold ausgeschlagen, reichte zur Vergoldung eines Reiterstandbildes) eine 23karätige
Goldlegierung. Reines Gold hat 24 karat.
• Netze aus
Aqua dest. und Ethylalkohol (oder Branntwein), mit Pinsel auftragen, immer nur
auf die Stellen, die direkt anschließend vergoldet werden sollen.
• Blattgold,
in passende Stücke geschnitten auf einem mit Leder bespannten Brettchen und
einem speziellen Messer, wird mit einem „Anschießpinsel“ aus reinem Feehaar
(Eichhörnchenschweif) oder Dachshaar aufgelegt.
Nach der richtigen Trocknungszeit, (eine bis mehrere
Stunden) wird das bis jetzt noch matte Gold mit einem speziellen Achatstein
vorsichtig, aber kraftvoll poliert, bis es spiegelnd glänzt.
• Sollen
einige Bereiche matt bleiben, diese nicht polieren, sondern mit dünner
Gelatinelösung bestreichen und mit Baumwollwatte anreiben.
4. Alterung der Vergoldung
• Polierte
Goldoberflächen können mit Bimsmehl und Spiritus „durchgerieben“ werden, so
dass der Bolus wieder etwas durchscheint.
• Das Gold
kann mit Schellack (harziges Sekret der winzigen ostasiatischen Stocklaus in
Alkohol gelöst) lackiert werden.
• Patinierung
erfolgt mit dünner Lasur aus Orangenöl, Bernsteinlack und Farbpigmenten, die
mit Bürsten und Putzwolle aufgetragen wird, um eine natürliche jahrhunderte
alte Staubschicht nachzuahmen.
• Anbringen
künstlicher „Wurmlöcher“ und/oder Fliegenschiß optional.
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