Patrick damiaens
Ornamentschnitzer
Besuch von
' Das Rotes Haus' in Monschau
Das Rote Haus wurde 1752 von dem Tuchmacher und Kaufmann Johann Heinrich Scheibler als Wohn- und Geschäftshaus erbaut. Mit seiner kompletten Einrichtung in den Stilen Rokoko, Louis-Seize und Empire spiegelt es noch heute den Glanz großbürgerlicher Wohnkultur in einer seltenen Geschlossenheit wider.
Das Herrenzimmer mit einer kostbaren Leinwandtapete, der mit einem herrlichen Wappenservice gedeckte Tisch im Eßzimmer, eine Küche mit glänzenden Messing- und Kupferkesseln, Salons mit Aachen-Lütticher Schreibschränken, Vitrinen und gemütlichen Sitzgarnituren, ein Festsaal mit wertvollem Gobelin und Schlafräume mit Kinderwiegen und Waschschüsseln laden zu einer Reise ins 18. Jahrhundert ein.
Weltberühmt ist die über 3 Etagen freitragend gebaute Wendeltreppe aus Eichenholz, in der 21 kleine Puttenszenen an die verschiedenen Stationen der Tuchherstellung erinnern.In den alten Kontorräumen zeugen zwei original erhaltene Stoffmusterbücher mit insgesamt 6000 Entwürfen in den verschiedensten Dekors von der Vielfalt und der hochwertigen Qualität der damals europaweit gehandelten Tuche seiner Firma.
Eine freitragende Treppe im Foyer, die dem Roten Haus ein fast schlossartiges Ambiente verleiht, zeigt als Verzierung in 21 Kartuschen alle wesentlichen Schritte der Tuchherstellung vom Waschen der Wolle, über das Spulen, Spinnen, Weben, Scheren und Rauen des Tuches bis hin zum Abtransport des fertigen Tuchs - im Stile der Zeit von barocken Putti dargestellt .
Die große künstlerische Leistung dieser Schnitzerei ist die Reduktion des
komplexen Herstellungsprozesses auf einfache, eben holzschnittartige Allegorien
einerseits, und die realitätsnähe Dokumentation von Arbeitsweisen und Techniken
der Zeit anderseits. Die Treppe ist in dieser sehr spezifischen Kombination aus
Rokoko und Realismus einzigartig.
Auf der Innenseite der Treppe werden in ähnlicher Form die Jahreszeiten, die
Tageszeiten und die Elemente in Allegorien dargestellt. Eine weitere Treppe,
die allerdings nicht öffentlich zugänglich ist, zeigt Darstellungen der vier
Jahreszeiten, der zwölf Monate, des Sündenfalls und des Todes.
Die
Einrichtung im Stil des Aachen-Lütticher Barocks, des Louis-seize und Empire
ist zum Teil erhalten. Die Wohnräume sind in einer „Annäherung an die
ursprüngliche Einrichtung des Hauses“ bis ins Detail mit zeitgenössischen
Möbeln eingerichtet.
Stiftung
Scheibler-Museum
Rotes Haus Monschau
Laufenstr. 10
52156 Monschau
Telefon: 02472-5071
Fax: 02472-9877604
Führungen nach Anmeldung
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