Die verschiedenen Phasen für das Schnitzen eines Ornaments, Im Lütticher Möbelstil.
1.Zuerst wird eine erste Skizze angefertigt. Diese Zeichnung
wird mit einem roten Bleistift gemacht. Die Figur kann nach einem richtigen
Original modelliert werden(eventuelle Unvollkommenheiten konnen vom Kunstler
geandert werden) oder der Kunstler kann sie, im Geiste des 18.Jahrhunderts,
kreativ selber gestalten.
2. Die Bleistiftkizze wird wegradiert. Die Gestaltung bleibt
behalten, indem der Kunstler sie mit einem Bleistift nachzieht. Etwaige
anderungen sind in diesem Stadium noch immer moglich. Dieses ist ohne weiteres
ein sehr wichtiges Stadium. Ein unschoner Entwurf impliziert ein unschones
Endergebnis.
3. Die korrektie Zeichnung wird auf das Holz ubertragen.
Mittels einer Reissnadel und eines Durchschlagpapiers wird die Zeichnung auf das
Holz angebracht. Die Figur is jetzt auf dem Holz sichtbar. Der Tischler bringt
das Rahmenwerk maschinell an.
4. Mittels eines Oberfrasers entfernt der Ornamentist
grobweg das Holz um die Zeichnung herum. Auf diese Weise entsteht die Basis fur
die Skulptur.
5. Mit einem selbsthergestellten Schrappeisen saubert er den
Fond von Rauheiten und Reststucken.
6. In dieser Phase fangt das eigentliche Modellieren an.
Langjahriges Studium und Vollzeiterfahrung sind hier von ausserster
Wichtigkeit. Etwaige Gipsmodelle oder Bildmaterial erleichtern den Zuschauern
das Verstandnis der Bewegungen der Holzschnitzerei.
7. Jetzt wird die Bedeutung des korrekten Ausfrasens klar.
Die Originalzeichung verschwindet der Modellierung wegen.In dieser Phase wird
die Zeichnung mittels eines Markierers wiederum auf die Tafel angebracht.
8. Die Zeichnung wird korrekt geschnitzt. Die Meisel werden
in dieser Phase als Zeichenmaterial benutzt. Der Kunstler achtet darauf, dass
er nicht zu tief sticht. Auf diese Weise bleiben etwaige anderungen noch immer
moglich. Tiefere Markierungen beschadigen den Fond.
9. Reststucke um die Zeichnung herum werden weiter entfernt.
10. Der Fond wird jetzt bis ins kleinstle Detail vollendet.
Etwaige Rauheiten und Reststucke werden mit dem Schrappeisen entfernt.
11. Die Verlangerung des Rahmenwerks, dass durch den
Tischler angebracht wurde, wird vollendet. Es ist ausserst wichtig, dass dieses
Rahmenwerk mit dem Teil, der maschinell angebracht wurde, identisch ist.
12. Dies ist die wichtigste Phase der Figur. Die Ornamente
bekommen ihre endgultige
Hohe/Tiefenstruktur. Studium und Erfahrung des Kunstlers bezuglich der
Tiefe und des Reliefs des Ornaments, sind ohne weiteres auch in dieser Phase
von ausserster Wichtigkeit, sowie die Einschatzung der maximalen Tiefe des
Ornaments. Auch hier konnen Gipsmodelle und Bildmaterial sehr behilflich sein.
Das Motiv wird mit Details ausgeschmuckt (z.B. mit dem Nerv eines
Blutenblattes, dem Akanthusblatt oder dem Rocaillestil).
13. Der Fond is jetzt vollendet. Der Mobeltischler kann ihn
jetzt weiter verarbeiten.
Weitere Informationen über Schnitzereien und Verzierungen, Lütticher und Aachener Stilmöbel .
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Danke für die tolle Erklärung. Hat mir geholfen zu verstehen wie in etwa so manches Meisterwerk entstanden ist.
AntwortenLöschenAls es früher noch keinen Oberfräser gab, wurde alles herausgehobelt?
Ich finde geschnitze Möbel beseelen einen Raum. Bei guter Ausführung geben sie richtig Wärme ab. Heutige Möbel sind dagegen oft recht kalt. Toll jemanden gefunden zu haben, der diese Kunst am Leben hält.
Hallo Patrick, ich finde diese Vorlagen sehr schön. Mich würde interessieren, ob es möglich ist 1 Kaufmann auf 1 abgeplatteten Vorlage von 40 x 6o cm auszudrücken bzw. darzustellen und was solches kosten würde?
AntwortenLöschenGruß
Manfred
Ich verstehe nicht, was Sie meinen.
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