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Samstag, 20. April 2013

Heraldisches Wappen aus Holz für Verein | Concordia Bogenschützen Verein | Vereinwappen aus Holz geschnitzt

Hand-Geschnitztes Vereinswappen 
Patrick Damiaens
Ornamentschnitzer - Hand-Geschnitztes Vereinswappen 



Concordia Bogenschützen Verein Aus Peer, Belgien

Hand-Geschnitztes Vereinswappen














Bogenschützenverein Concordia Peer

 Vereinwappen aus Holz geschnitzt












 Concordia Peer lässt seine 137-jährige Geschichte in einem Wanderpokal verewigen


Früher wurde auf Wettkämpfen insbesondere für die Belange des Vereins gestritten. Die Teilnehmer waren stolz wenn sie das Schützenjuwel erringen konnten. Durch die Globalisierung ist auch in unseren Sport eine zunehmende Tendenz zur Individualisierung eingetreten. Heutzutage legen Teilnehmer vor allem Wert auf das persönliche Interesse statt auf das des Teams. Weil er diese Situation zu ändern versuchen will, hat Concordia Peer den Auftrag zum Entwurf eines wertvollen Wanderpokals erteilt. Es ist unsere Hoffnung, dass Vereine wieder wie ein Team streiten wollen um diese Trophäe zu erringen.


Davy Leen, Vorsitzender


Geschichte

Am 12. April 1876 wurde in der Gastwirtschaft 'Der grüne Wald' in Peer (Belgisch-Limburg) vereinbart einen Bogenschützen Verein zu gründen.


Bogenschützen Verein Concordia Peer

Der Verein bekam den Namen 'Concordia', der 'Eintracht' bedeutet. Es wurde damals mit hölzernen, geleimten Bogen und hölzernen Pfeilen in 28m Abstand auf gewobene Strohmatten geschossen. Diese Art Bogen und Pfeilen sind immer noch im Vereinslokal zu besichtigen.

Seit 1880 wurden auf dem Jahrmarkt jährlich Schützenfeste mit Preisen organisiert.



1900



Am Anfang des 20. Jahrhunderts zählte der Verein um fünfundzwanzig Mitglieder und meldete man diesen Zahl noch bis zum Ersten Weltkrieg. Auch während der Kriegsjahre blieb der Verein aktiv.

1926: Fünfzigjähriges Jubiläum. Seit diesem Jahr durfte der Verein den Titel einer 'Königlichen Gesellschaft' führen.

Concordia blühte. Die Jahre vergingen, aber nicht ohne Freud und Leid. In 1939 wurde auf der ersten Sitzung entschieden die Feste wegen der Mobilmachung, durch die einige Mitglieder abwesend waren, zu verschieben. Danach fing der Krieg an.



1940



Während der Kriegsjahre gab es nur Ausgaben für die H. Messen St.-Sebastian und für die Versicherung der Ziele und Fahne.

Juni 1945. Nach fünf langen Kriegsjahren und einer gezwungenen Ruhe lebte Concordia auf. Zum 10. Juni 1945 wurde die erste Sitzung in der Kneipe Martens Jan (Markt Nr. 16), heute als 'Wappen von Peer' bekannt, anberaumt. Die Ziele wurden in diesen Ort eingeräumt. Am nächsten Sonntag konnten die Schießübungen anfangen. Die Mitgliederzahl wuchs wieder bis 25.


Bogenschützen Verein Concordia Peer


Hiernach fing der Verein an sich national zu regen. Danach wuchs er bis zu einem allbekannten Verein, auch über den Landesgrenzen.

1973: Das Lokal bekam den Namen 'Concordia'. Der Verein war in einer piekfeinen Unterkunft angesiedelt. Hierdurch wuchs die Mitgliederzahl und mit den 34 Mitgliedern konnte man sich eines starken Vereins rühmen.




100-jähriges Jubiläum



In 1976 feierten wir das 100-jährige Jubiläum unseres Vereins. Dafür wurde eine Gedenktafel von Bürgermeister Dupont enthüllt.

6. Juli 1989. Umzug in das neue Lokal, das in 1990 noch mit einer Ummauerung aus Backstein verschönert wurde. 
Dieses Lokal wurde von Minister und Bürgermeister Kelchtermans feierlich eröffnet. Heutzutage besitzt die 'Königliche Bogenschützengesellschaft Concordia', mittlerweile eine VoG, ein eigenes schönes Lokal an der Deusterstraße. 
Dafür möchten wir uns bei der Stadtverwaltung, dem Bürgermeister und allen Mitgliedern des Vereins bedanken. Dass es dem Klub ausgezeichnet geht, erweisen die zahllosen Trophäen und sehr alten Medaillen, die man in unserem Lokal bewundern kann.


Heute



Unser Verein zählt um vierzig Mitglieder. Bei uns spielen sowohl Erholungsschützen als Schützen, die an der Spielsaison teilnehmen. Unsere Mitglieder nehmen national und international an Wettkämpfen teil. In der Vergangenheit waren Schützen unseres Vereins sogar an europäischen und Weltmeisterschaften beteiligt. In 2007 erwarb Levi Jannis selbst den Titel bei den Junioren in der europäischen Meisterschaft in Vila Real (Portugal).



Lage der Stadt Peer: Liegt im Norden der Provinz Belgisch-Limburg. Bekannt von ihrem Belgian Rhythm & BluesFestival, ihrer überdachten Skipiste und Center Parcs Erperheide.


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Das heraldische Wappen des Vereins








Drechslerhandwerk von Jan Vaes

Die Trophäe ist ein Wanderpokal in Form einer Birne, aus der einen Bissen genommen wurde. An dieser Stelle wird das heraldische Wappen des Vereins angebracht. Das Birnblatt wurde einzeln geschnitten. Das Ganze wurde auf einen eichenhölzernen Sockel gestellt. Mit einem Namensschild aus Metall auf dem Sockel soll man dann jährlich dem/der SiegerIn des Wanderpokals gedenken.


Dies sind einige Bilder vom Produktionsprozess des Pokals.
Das Schnitzen eines Blattes



Das Birnblatt aus Lindenholz ist fertig
 

Das Schnitzen des Wappens. Das heraldische Wappen ist eine Kombination vom offiziellen Wappen der Stadt Peer und von zwei gekreutzen Pfeilen.




Das Schnitzen eines heraldischen Wappens

Das heraldische Wappen wird aus dem Holz geschnitzt

 
Patrick Damiaens,  Vereinswappen aus Holz geschnitzt

Concordia Peer ist ein Königlicher Verein
 
Das Klubwappen aus Holz geschnitzt





Die heraldischen Farben werden angebracht


Hölzernes und vergoldetes Wappen mit heraldischen Farben


 Heraldisches Wappen aus Holz geschnitzt für Klub, Verein oder Organisation

Patrick Damiaens / Heraldische Wappen aus Holz

 Concordia Bogenschützen Verein, Peer Belgien: Website


http://www.patrickdamiaens.be





Donnerstag, 18. April 2013

Rokoko-Kerzenkronleuchter | Restaurator Ornamenten und schnitzereien | SCHLOSS LEMBECK

 
Zeitschrift Restauro April 2013

Patrick Damiaens

Ornamentschnitzer 

 

Rokoko Kerzenkronleuchter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Leuchter aus Schloss Lembeck. 

Ergänzungen an einem Kerzenkronleuchter im Stil des Rokoko


Krieg und Vandalismus hinterlassen oft Spuren an Gebäuden und deren Ausstattung. Oft stellt sich für den Restaurator dann die Frage, ob, wie und womit er verlorene Teile ergänzen soll. So auch bei einem Rokoko-Kerzenleuchter auf Schloss Lembeck. 



Im Schloss Lembeck, einem Wasserschloss bei Dorsten an der Grenze von nördlichem Ruhrgebiet und südlichem Münsterland, hängt schon seit mehreren Generationen ein prachtvoller Kerzenkronleuchter im Rokokostil. Dort ziert der Leuchter die Decke des großen Festsaals, der auch Schlaunscher Saal genannt wird. Der Kronleuchter hat, wie das Haus selbst, im 2. Weltkrieg durch Bomben und Vandalismus der Besatzer Schaden erlitten. 
Das genaue Ausmaß des damaligen Schadens lässt sich heute nicht mehr feststellen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass neben der Bausubstanz auch zahlreiche Ausstattungsstücke beeinträchtigt wurden. 
Für die Jahre nach dem Krieg ist bekannt, dass der Kronleuchter während der 1960er-Jahre neu elektrifiziert wurde. Auch ist erkennbar, dass am Leuchter stellenweise einfache Ausbesserungen erfolgt sind, denn einige Bruchstellen sind geglättet und übermalt. 

2012 erfolgte eine umfangreiche Restaurierung des Kronleuchters. Diese hatte das Ziel, den Leuchter zu konservieren und – wo möglich – ihm sein ursprüngliches Aussehen zurückzugeben, sodass der Leuchter wieder in voller Pracht erlebbar wird. 

Zahlreiche Spitzen fehlten und mussten daher ergänzt werden.
Foto © Willem van Dort/Patrick Damiaens

Z
wei Gründe gaben Anlass zu diesem Eingriff. Zum einen hatte sich die Nutzung des Schlaunscher Saales geändert. Der Saal sollte künftig auch für Hochzeitsfeste, Empfänge usw. dienen. 

Zum anderen – und dies war der wichtigere Grund – waren bereits zahlreiche Bestandteile des Kronleuchters zerfallen oder verloren gegangen, sodass bei weiteren Verlusten zu befürchten war, dass man keine Vorlagen mehr hätte, um bei einer späteren Restaurierung Teile zu rekonstruieren. 
Nachfolgend werden einige Faktoren beleuchtet, die den Restaurierungsprozess wesentlich bestimmt haben. 

Ergänzungen ornamenten
Bei den Ergänzungen arbeiteten Bildhauer und Restaurator Hand in Hand, um möglichst wenig in die Originalsubstanz einzugreifen.
Foto © Willem van Dort/Patrick Damiaens
 
Der zentrale Bestandteil des 1,5 m hohen Leuchters ist ein runder Ring mit sechs Armen. Dabei gliedert sich jeder Arm in drei weitere Einzelarme, die in je einem Kerzenträger enden. Insgesamt weist der Leuchter einen Durchmesser von 1,4 m auf. 
Am Mittelstück, bis 0,6 m oberhalb des Randes, ist der Kronleuchter mit einer raffinierten Reihe von kelchförmigen Ornamenten versehen, an der drei weitere Armen mit je einem Kerzenträger auf einer Armatur angebracht sind. 0,3 m höher folgt ein Block mit acht für den Rokoko-Stil sehr charakteristischen C-förmigen Elementen.
Das Spätbarock oder der Rokokostil sind gekennzeichnet durch Asymmetrie, Schnörkel, C-Formen und den häufigen Gebrauch von Akanthusblättern. Abbildung 6 zeigt, wie wirkungsvoll, elegant und verschiedenartig die Akanthusblätter im Rokokostil ausgeführt sind. Gleichzeitig ist deutlich zu erkennen, dass die freihängenden, dünnen Akanthusblätter sehr zart und empfindlich sind. 


Mit den neu ergänzten C-Elementen zeigt sich heute wieder die Überschwänglichkeit des Rokokos. © Photo Panko, Dilsen (B)
Durch extreme Gewalteinwirkung von außen, möglicherweise durch ein Abstürzen von der Decke, durch Kriegsgewalt oder Vandalismus, sind fast alle Arme mehr oder weniger verbogen. Zudem ist das Holz an den Biegestellen zerbrochen. 
Auch sind kleine und große Ornamentteile abgebrochen. Wohlmöglich sind im Verlauf der Zeit noch weitere Teile des beschädigten Holzes abgefallen. Bemerkenswert hierbei ist, dass kein einziges abgebrochenes Teil mehr vorhanden ist. 
Ebenso bemerkenswert ist, dass im oberen Bereich fünf C-Elemente und einen Arm völlig fehlten. Bei der Untersuchung des Leuchters im Hinblick auf frühere Restaurierungen zeigte sich, dass man sich bei früheren, nicht näher datierten Maßnahmen darauf beschränkt hat, Bruchstellen zu glätten und mit Bronzefarbe zu übermalen. 

Rokoko-Kerzenkronleuchter

Insgesamt wurden 20 Einzelteile komplett neu angefertigt, unter anderem die Girlanden. Im Bild fehlt nur noch die Vergoldung.  © Photo Panko, Dilsen (B)
 

Patrick Damiaens ist Möbelrestaurator in Belgien. Seinen ganzen Bericht lesen Sie in der aktuellen Restauro 3/2013


















http://www.patrickdamiaens.be